Hätten Sie gedacht, dass im südlichsten Süden der Steiermark eine derspektakulärsten modernen Kirchen Österreichs zu finden ist? Wohl eher nicht! Die Überraschung ist also umso größer, wenn der Über-Land-Fahrende in dem kleinen Ort Wagna plötzlich ein architektonisches Gebilde aus Betonscheiben entdeckt: scheinbar aneinander gelehnt, zueinander versetzt, nach vorne und nach hinten geklappt. Das weit auskragende Betondach lässt den Bau eher wie einen asiatischen Pavillon aussehen und uns ratlos fragen: Ist das wirklich eine katholische Kirche?
Doch, ist sie. Ihr Architekt Friedrich Moser entwarf die Kirche in der Blütezeit der Betonarchitektur. Beton, eine Mischung aus Zement, Wasser und Zuschlagsstoffen, war der beliebteste Baustoff nach 1950: Sehr robust (zumindest bei korrekter Fertigung), rasch herzustellen und beliebig zu formen. Das erklärt unter anderem, warum nach Kriegsende 1945 so viele Betonbauten entstanden sind – darunter auch zahlreiche Kirchen. Bis heute ringt diese Architektur jedoch um Akzeptanz: Der eigentlich missverständlich verwendete Begriff „Betonbrutalismus“ für Bauten aus Sichtbeton macht dies anschaulich. Was nach „brutal“ im Sinne von „ästhetisch scheußlich“ klingt, meint eigentlich nur „roher Beton“ und damit „Sichtbeton“, wie der Baustoff nämlich im Französischen heisst (béton brut).
Und ganz ehrlich: Irgendwie kann man schon nachvollziehen, dass dieser Kirchenraum weniger reizvoll erscheint als eine üppig stuckierte, farbig freskierte und damit vertraut wirkende Kirche. Räume wie dieser in Wagna werden häufig als kalt, ungemütlich und abweisend empfunden.Dazu mag neben der „Nacktheit“ des Betons seine schlechte Alterungsfähigkeit beitragen. Das bedeutet, dort, wo beispielsweise Ziegelstein im Lauf der Jahre eine gewisse Patina erhält, wird Beton einfach nur noch grauer, fleckig und schmuddelig.
Trotzdem ist Beton auch heute noch im Kirchenbau nach wie vor sehr beliebt.
Neugierig geworden? Mehr dazu finden Sie im Kapitel „Material und Licht“ in meinem neu erschienenen Buch „Kirchenbaukunst des 20. Jahrhunderts in Österreich“.
Hätten Sie gedacht, dass im südlichsten Süden der Steiermark eine der spektakulärsten modernen Kirchen Österreichs zu finden ist? Wohl eher nicht!
Die Überraschung ist also umso größer, wenn der Über-Land-Fahrende in dem kleinen Ort Wagna plötzlich ein architektonisches Gebilde aus Betonscheiben entdeckt: scheinbar aneinander gelehnt, zueinander versetzt, nach vorne und nach hinten geklappt. Das weit auskragende Betondach lässt den Bau eher wie einen asiatischen Pavillon aussehen und uns ratlos fragen: Ist das wirklich eine katholische Kirche?
Doch, ist sie.
Ihr Architekt Friedrich Moser entwarf die Kirche in der Blütezeit der Betonarchitektur.
Beton, eine Mischung aus Zement, Wasser und Zuschlagsstoffen, war der beliebteste Baustoff nach 1950: Sehr robust (zumindest bei korrekter Fertigung), rasch herzustellen und beliebig zu formen.
Das erklärt unter anderem, warum nach Kriegsende 1945 so viele Betonbauten entstanden sind – darunter auch zahlreiche Kirchen.
Bis heute ringt diese Architektur jedoch um Akzeptanz: Der eigentlich missverständlich verwendete Begriff „Betonbrutalismus“ für Bauten aus Sichtbeton macht dies anschaulich. Was nach „brutal“ im Sinne von „ästhetisch scheußlich“ klingt, meint eigentlich nur „roher Beton“ und damit „Sichtbeton“, wie der Baustoff nämlich im Französischen heisst (béton brut).
Und ganz ehrlich: Irgendwie kann man schon nachvollziehen, dass dieser Kirchenraum weniger reizvoll erscheint als eine üppig stuckierte, farbig freskierte und damit vertraut wirkende Kirche.
Räume wie dieser in Wagna werden häufig als kalt, ungemütlich und abweisend empfunden.Dazu mag neben der „Nacktheit“ des Betons seine schlechte Alterungsfähigkeit beitragen. Das bedeutet, dort, wo beispielsweise Ziegelstein im Lauf der Jahre eine gewisse Patina erhält, wird Beton einfach nur noch grauer, fleckig und schmuddelig.
Trotzdem ist Beton auch heute noch im Kirchenbau nach wie vor sehr beliebt.
Neugierig geworden? Mehr dazu finden Sie im Kapitel „Material und Licht“ in meinem neu erschienenen Buch „Kirchenbaukunst des 20. Jahrhunderts in Österreich“.